Leitbild des Weltkulturerbes Rammelsberg

Seit 1990 bringen wir als Museum und Besucherbergwerk unseren Gästen die jahrhundertelange Geschichte des Bergbaus am und im Rammelsberg näher. Die herausragende Bedeutsamkeit des Ortes wurde durch seine Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe 1992 bestätigt. Materielle Zeugnisse der Geschichte sind die weitläufigen Übertageanlagen des Bergwerks, mehrere Kilometer Stollen im unterirdischen Grubengebäude, bewegliche Sammlungsobjekte und eine weite Kulturlandschaft. Die Bedeutung des Rammelsbergs für die Menschen, die bergmännische Arbeit und Tradition sowie die Entwicklung der Bergbautechnik werden am historischen Ort nachvollziehbar. Der politische und regionale Kontext geraten dabei nicht aus dem Fokus.

An den Kernaufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen, Interpretieren, Ausstellen arbeiten wir ständig aktiv und wollen verschiedene Perspektiven auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellen. Dabei handeln wir nach den Grundsätzen der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO), des International Council of Museums (ICOM) und des Deutschen Museumsbundes. Zu unserem Auftrag gehört auch der Erhalt der baulichen Anlagen des Bergwerks, der im Einklang mit denkmalpflegerischen und restauratorischen Richtlinien erfolgt.

Wir sehen es als unsere Verpflichtung, die Geschichte des Erzbergwerks Rammelsberg im Nationalsozialismus zu erforschen und zu vermitteln. Insbesondere die Zwangsarbeit im Bergwerk während des Zweiten Weltkriegs bildet derzeit einen Schwerpunkt unserer Forschungs- und Vermittlungsarbeit.

Wir setzen uns für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am Kulturerbe ein und bauen physische, sensorische und kognitive Barrieren ab. Wir sind ein Ort der Bildung, Kulturvermittlung und Freizeitgestaltung, der seine Service- und Aufenthaltsqualität stetig verbessert und mit vielfältigen Veranstaltungen ein breites Publikum ansprechen will. Wir möchten Menschen, unabhängig von Alter und Herkunft, durch zielgruppengerechte Angebote begeistern und zur kulturellen Teilhabe motivieren. Wir verstehen uns als ein offener Ort und stehen aktiv für demokratische Werte ein. Zur Umsetzung der von der UNESCO erarbeiteten Nachhaltigkeitsziele leisten wir einen Beitrag.

Wir sind ein Anziehungspunkt der Tourismusregion Harz und ein Identifikationsort der Bevölkerung der Stadt Goslar. Mit anderen öffentlichen Akteuren der Region bleiben wir im Austausch und kooperieren wir. Zu den ehemaligen Beschäftigten und weiteren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen halten wir regelmäßigen Kontakt.

In unserem täglichen Handeln haben wir die Zufriedenheit der Gäste und die Wirtschaftlichkeit stets im Blick. Das Verhältnis der Museumsbeschäftigten untereinander wie auch zwischen Geschäftsleitung und Belegschaft ist von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt. Einen kollegialen Umgang miteinander pflegen wir in dem Bewusstsein, dass wir alle nach unseren Möglichkeiten zum Wohl des Betriebs beitragen. Vereinbarungen und Zusagen halten wir ein. Wir setzen uns für eine faire Art der Kommunikation innerhalb des Betriebs und eine positive Fehlerkultur ein.

 

Stand Juni 2025