

Welterbetag im Welterbe im Harz am 4. Juni 2023
„Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung.“ lautet das Motto des diesjährigen Welterbetages, am 4. Juni 2023.
Gemeinsam mit der Altstadt von Goslar wurde der Rammelsberg 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im Jahre 2010 erfolgte dann die Erweiterung des Welterbes durch die Oberharzer Wasserwirtschaft.
Als gemeinsame Welterbestätte richtet das Weltkulturerbe Rammelsberg, die GOSLAR marketing gmbh sowie die Stiftung Welterbe im Harz ein Fest auf zwei Veranstaltungsflächen aus.
Dabei spielt u.a. das Thema „Wie können wir unser Welterbe nachhaltig erhalten und bewahren?“ eine zentrale Rolle.
Themenorientierte Mit-mach-Aktionen und Infostände für die ganze Familie sowie Anbieter regionaler Produkte sind an der „Marktkirche“ und am „Weltkulturerbe Rammelsberg“ zu finden.
Programm Rammelsberg
DINGWELTEN: Anfassen – Ausprobieren – Staunen
Ab 11 Uhr lädt der Rammelsberg alle Besucher:innen in die bunte Schatzkammer ein.
Workshops für die ganze Familie
Tauchen Sie ein in die Arbeit des Wissenschaftlers und untersuchen Sie besondere Objekte aus der Museumssammlung. In einem kleinen Workshop bestimmen Sie Objekte, ordnen diese zeitlich in das richtige Jahrhundert ein und inventarisieren das Objekt mit Hilfe einer Schreibmaschine.
In einem Quiz zum Thema „Geleucht und Kleidung der Bergleute“ ist Ihr Wissen und Ihre Kreativität gefragt. Wie unterscheiden sich die Bergmannskleidung aus der Mannschaftskaue zu der Kleidung aus früheren Jahrhunderten? Welches Geleucht haben die Bergleute unter Tage vor dem „Frosch“ genutzt?
„Dingwelten: Anfassen – Ausprobieren – Staunen“
Am Welterbetag eröffnet die Ausstellung „Dingwelten“.
Entdecken Sie besondere Exponate aus der Sammlung des Rammelsberges und erfahren Sie mehr über ihre Geschichte und ihren Nutzen.
Spiel und Spaß auf der Werkstraße von 11 bis 16 Uhr
Ab 11 Uhr Schubkarrenrennen
12:30 und 14:45 Uhr Führung durch das Preussag-Lager
Ganztägig:
Lader Parade: Präsentation von Fahrzeugen aus dem ehemaligen Bergbaubetrieb;
Unterstützung bekommen wir am Welterbetag von dem Verein „Pro Dampf“. Präsentiert wird die Dampflok aus dem Ottliae-Schacht, wo ihr bei einer Fahrt einen Stempel sammeln könnt.
Bastelworkshop: Baue dein eigenes Geleucht
Die Arbeitergruppe Restaurierung stellt ihre Arbeit und Projekte vor. Bei einem Bastelworkshop könnt ihr aus Holz eure eigenen „Frösche“ zusammenbauen.
Für das leibliche Wohl aus warmen und kalten Speisen und Getränken sorgt das Museumsrestaurant Casino. Am Rammelsberger Infostand erfahren Sie mehr über das Welterbe Rammelsberg und bei einem Quiz für Jung und Alt am Glücksrad gibt es kleine Preise zu gewinnen.
Der Museumseintritt am Welterbetag ist kostenfrei. Führungen durch den Roeder-Stollen, die Erzaufbereitung, „Schicht am Schacht“ und die Fahrt mit der Grubenbahn sind kostenpflichtig.
Mit Bergmann im Welterbe unterwegs
Zwischen den Veranstaltungsorten fährt im 30-Minutentakt der Welterbeshuttle und bringt Sie kostenlos aus der Altstadt zum Rammelsberg und wieder zurück. Begleitet von einem Welterbe-Guide erfahren Sie einiges zum Staunen über das Welterbe am Wegesrand. Der Welterbeshuttle startet an der Kaiserpfalz. Bunte Graffitis auf dem Weg führen Sie von der Marktkirche aus zur Haltestelle.
Stempel sammeln und gewinnen!
An den Mit-Mach-Aktionsständen können Sie fleißig Stempel sammeln und tolle Preise gewinnen. Bei mindestens vier gesammelten Stempeln können Sie ihre Losnummer in die Lostrommel an den Infoständen auf dem Marktkirchenplatz oder am Weltkulturerbe Rammelsberg einwerfen und mit ein wenig Glück tolle Preise gewinnen.
Ort: Marktkirchenplatz Goslar | Weltkulturerbe Rammelsberg
Uhrzeit: 11 bis 16 Uhr
Programm Marktkirchenplatz Goslar
Challenge „Hand in Hand“
Seien Sie dabei, wenn es heißt, gemäß dem Motto „Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung.“ Verewigen Sie sich (bis zum nächsten Regen) mit Ihrem Handabdruck auf dem Marktkirchenhof. Es braucht ca. 600 Hände rund um die Marktkirche, um ein Zeichen zu setzen, dass Goslar sich gemeinsam einsetzt für eine Zukunft des Erbes der Welt.
Rallye „Von Goslar in die Welt“
Schon mal die Pyramiden von Gizeh besucht? Nein? Macht nichts. Denn heute besuchen Sie die „ganze Welt“ im Welterbe-Infozentrum in Goslar. Wie wird man Welterbe oder warum ist eine Welterbestätte einzigartig und schützenswert, erfahren Sie entlang der Rallye. Fragen gibt es für Groß und Klein, also am besten zusammen beantworten und hinterher Stempel einkassieren. Die Rallyebögen liegen am Infostand der Stiftung Welterbe im Harz aus.
Das Welterbe in der Kunst
Wie sieht ein Künstler oder eine Künstlerin auf eine Welterbstätte, die so groß und vielfältig ist, wie das Welterbe im Harz? Wie sieht sie die Zukunft einer Welterbstätte im Zeichen von Klimawandel und Krieg? Sie werden es Stück für Stück erfahren, wenn Melina Berg im Laufe des Tages am Fuß des ehrwürdigen Rathauses ihr Kunstwerk wachsen lässt.
Welterbe von oben
Seit mehr als 850 Jahren wird die Marktkirche kontinuierlich genutzt. Die Ausstattung stammt aus verschiedenen Jahrhunderten und erfüllt größtenteils noch heute eine Funktion. Kostenfreie Führungen werden um 12:30 Uhr und 14:30 Uhr angeboten.
Ändern Sie selbst einmal Ihren Blickwinkel auf die Welterbestätte und steigen Sie hoch bis zur Spitze des Marktkirchenturms. Wie viele Fachwerkhäuser zählt man von hier oben und kann man noch den mittelalterlichen Grundriss der Stadt erkennen? Den Eintritt gibt es am Welterbetag zum Sonderpreis von 2€.
Welterbe museal
Besuchen Sie auch die Kaiserpfalz und die Museen am Museumsufer. Hier wird an diesem besonderen Tag freier Eintritt geboten. Das Zinnfigurenmuseum veranstaltet eine Malaktion am Rathaus.
Zukunftsschützer
Lokale Akteure, wie z.B. die NABU, BUND, MachMit!Haus, Goslarer Stadtforst, Natur- und Umwelthilfe Goslar, Jägerschaft und DM präsentieren sich mit einem vielfältigen Angebot und geben aktive Einblicke und Möglichkeiten für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und dem Weltkulturerbe.

"SCHWER IN BEWEGUNG"
Der Poetry Slam zum Thema „Transporte im Wandel der Zeit“
Never change a running team!
Auch beim dritten Poetry Slam im Weltkulturerbe Rammelsberg heißt es wieder: vier Poet*innen, zwei Leserunden, ein Thema und ein Ziel – die Herzen des Publikums für sich und seinen Text zu gewinnen. Dabei ist großer ABC-Sport garantiert, wenn in der „Alten Schlosserei“ am 6. Oktober 2023 erneut die wilden Worte fliegen. Diesmal zum Thema „Schwer in Bewegung – Transporte im Wandel der Zeit“. Von nachhaltig-nachdenklich bis augenzwinkernd-rasant, immer aber treffsicher-pointiert mitten ins Herz.
Eine Veranstaltung vom Weltkulturerbe Rammelsberg in Kooperation mit „Macht Worte!“ - der hannoversche Poetry Slam.
Veranstaltungsdaten:
Freitag, 6. Oktober 2023
Ort: Weltkulturerbe Rammelsberg/Alte Schlosserei,
Bergtal 19, 38640 Goslar
Beginn 19:30 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
Eintritt: 18,- € / ermäßigt 15,- €
Ticketvorverkauf vor Ort am Rammelsberg und auch online unter rammelsberg.ticketfritz.de.

Abenteuer Mittelalter: Der Rathstiefste Stollen
Für diese Führung brauchen Sie Ausdauer und wasserfeste Kleidung!
Ausgerüstet mit Grubenzeug und Geleucht steigen Sie ein in die Untertagewelt des mittelalterlichen Bergbaus. Überall sehen Sie im Rathstiefsten Stollen die Spuren menschlicher Arbeit aus dem 12. Jahrhundert. Sie erahnen, wie die Menschen sich vor vielen hundert Jahren an diesem Ort gefühlt haben. Am Ende werden Sie mit einem zünftigen Tscherpermahl belohnt.
Start: Weltkulturerbe Rammelsberg, Jugendkaue
Zeit: 10.30-14.30 Uhr
Gruppengröße: 5 bis 9 Personen
Mindestalter: 14 Jahre
Kosten: 77 € / 68 € inkl. Tscherperessen
Die einzelnen Termine können Sie dem Veranstaltungskalender entnehmen.

Miner's Rock 2023
Open-Air
Fr. 18. August: Völkerball
Sa. 19. August: NIEDECKENS BAP
So. 20. August: Beyond the Black
Indoor
Fr. 1. Dezember: Axel Prahl und das Inselorchester
Nachholtermin ASP: 2. Dezember. Bereits ausgebucht!
Live-Musik an einem besonderen Ort. Feiern Sie mit uns diese einzigartige Veranstaltung "über Tage". Für Tickets bitte den Verlinkungen folgen.

Schmiedekurse am Rammelsberg – Das eigene Tscherpermesser schmieden
Ausgebucht - bei Interesse es gibt eine Warteliste.
„Mein Zschärper, scharf und gut,
durchschneidet Brod und Eisenhelm,
doch auch in Feindesblut.
Wer sich der Haut nicht wehren mag,
ist nicht von ächtem Knappenschlag!“
Ernst Frege aus M.Döring Sächsische Bergreyhen (1839)
Heutzutage auch als Tscherper bekannt, war dieses handgeschmiedete Messer ein unverzichtbares Universalwerkzeug für jeden Bergmann. Er setzte es für alle möglichen Arbeiten ein wie dem Säubern des Geleuchts, dem Reparieren der Ausrüstung und dem überlebenswichtigen Überprüfen des hölzernen Stollenausbaus. Durch Hineinstechen des Tscherpers in das Holz versicherte sich der Bergmann, ob das Holz noch gesund ist und damit tragfähig oder schon innerlich verfault und damit gefährlich.
Aber auch in den alltäglichen Dingen des Lebens fand das Tscherpermesser seine Anwendung, wie im Schneiden des Brotes und der Wurst beim immer noch stattfindenden Tscherpermahl.
Mit einer Klingenstärke von 4-4,5 mm und einer Klingenlänge von 120mm war der Tscherper ein starkes Allzweckmesser. Die Klingen wurden handgeschmiedet für den täglichen, harten Gebrauch.
Unter fachkundiger Anleitung der Schmiedemeister Rüdiger Willecke und Ralf Siegemund können Sie in passender Atmosphäre am Weltkulturerbe Rammelsberg bei einem zweitägigen Workshop Ihr eigenes Tscherpermesser schmieden. Lernen Sie, was es mit dem Härten und Anlassen der Klinge auf sich hat und was bei der Anfertigung des Griffes für eine Hochzeit stattfindet.
Termine:
29. September – 30. September 2023
Uhrzeit: Fr.: 16 – ca. 21 Uhr | Sa., 10 – 18 Uhr
Anmeldung unter: technik@rammelsberg.de
Kosten: 440,- €

Werkschau Martin Gremse
Skulpturen - Bilder - Installationen
16. April 2023 bis 2. Juli 2023
In einer Atelieratmosphäre wird das Oeuvre des Künstlers Martin Gremse gezeigt, dessen Werke eng mit den Rohstoffen aus dem Harz verbunden sind. Seine Skulpturen aus Glas und Silber sind spektakulär, aber auch seine Bilder, die vielfach mit den "Farben des Rammelsbergs" in Verbindung stehen, zeigen die enge Verbindung seiner Kunst mit dem Bergbau im Harz.
Die Ausstellung finden Sie bei uns im Schwerspatraum.
Mehr zum Rahmenprogramm finden Sie hier und im Veranstaltungskalender.
Galerieabend mit Lesung und interaktivem Dialog
Lesung aus „ Der Doppelgänger “ von Fjodor M. Dostojewski in der Bearbeitung von Clemens Mädge. Gelesen von Magdalene Artelt und Marie-Thérèse Fontheim.
Nach der Lesung gibt es einen Austausch zum Thema “Spiegelungen und ihre Facetten: gesellschaftspolitische, physiologische und psychologische Gedanken“ mit Sabine Fontheim und Gertrude Endejan-Gremse.
Anschließend: „Facetten von Spiegelungen“ - interaktiver Dialog
„Ist mein Leben denn nicht auch ein Stück Stoff wie aus einem Roman? (DER DOPPELGÄNGER. Fjodor M. Dostojewski)
Die Erzählung von Fjodor M. Dostojewski ist zeitlos und somit aktuell. Damals wie heute fordern gesellschaftliche Grenzsituationen und Zeitenwenden den Menschen heraus. Dabei können innere Konflikte zwischen dem Bedürfnis nach Gesehenwerden und angenehmer Selbstdarstellung entstehen ebenso wie im Zwischenmenschlichen hinsichtlich der eigenen Spiegelung und dem Spiegel der Anderen. Die Herausforderungen der medialen Welt nach Öffentlichkeit verstricken uns Menschen in einen Identitätskonflikt zwischen dem ureigenen Bedürfnis nach Intimität und dem unausweichlichen Druckgefühl dauernder Beobachtung, Bewertung, Kontrolle, Rechtfertigung. Wer hat die Fäden in der Hand?
Psychologen und Physiologen fragen nach der Bedeutung der Spiegelneuronen für das gemeinschaftliche und die individuelle Lebensgestaltung? „ Alles ist eine Kopie einer Kopie einer Kopie“ ( nach Credibil -Schlaflos Lyrics ).
16. Juni, 19.00 Uhr
Schwerspatraum
Kosten: 15 €

Sonntags-Matinee
Zwischen Pferd und Elektrolok - Traktionswandel am Rammelsberg
Die Umstellung der Erzförderung im Berg auf einen Lokbetrieb fand am Rammelsberg erst spät statt. Verunsichert über die neuen Technologien experimentierte man mit Batterien, Fahrleitungen und Dieselmotoren. Über Ergebnisse und die Konsequenzen für den Grubenbetrieb informiert dieser Vortrag.
Referent: Dipl.-Berging. Stefan Dützer
Ort: Weltkulturerbe Rammelsberg, Videoraum
Datum: 25.06.2023
Zeit: 11.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Weihnachtlicher Rammelsberg am 16. und 17. Dezember
Seien Sie wieder gespannt auf den Weihnachtlichen Rammelsberg am 16. und 17. Dezember hier am Weltkulturerbe Rammelsberg.
Weitere Infos werden folgen.
Fotowalk unter Tage
Über 1.000 Jahre Bergbaugeschichte in Ihren Fokus!
Bei dem einzigartigen Fotowalk unter Tage werden Sie von einem Profifotografen begleitet, der Ihnen mit Tipps und Tricks für Ihren besten Schnappschuss zur Seite steht.
In einer historisch-authentischen Kulisse, befinden Sie sich an den Arbeitsplätzen der ehemaligen Rammelsberger Bergleute vor Ort. Maschinerie, bunte Vitriolen und versteckte Details- rücken Sie ihren Lieblingsplatz in ihren Fokus!
Empfohlene Ausstattung: Stativ, Taschenlampe (wenn möglich starkes Licht) und Blitzlicht.
Tickets können in unserem Online-Shop gebucht werden.
Bitte beachten: Die Plätze sind aufgrund der Gegebenheiten unter Tage begrenzt.
Termine: 10. März, 17. März, 3. November
Zeit: 14 - 17 Uhr
Preis: 35,00 € / 25,00 € inkl. Tipps vom Profifotografen.

Jugendakademie
Die Grubenbahn: Schienengebundener Transport im Wandel der Zeiten
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die diesjährige Jugend-Akademie „Die Grubenbahn: Schienengebundener Transport im Wandel der Zeiten“ richtet sich an Schulklassen (7. bis 13. Klasse) und Jugend-Gruppen (ab 12 Jahren). Vom Juni bis zum Oktober besteht die Möglichkeit tägliche Führungstermine abzusprechen.
Mit der Grubenbahn fahren Schüler:innen an den Arbeitsplatz der ehemaligen Rammelsberger Bergleute. Doch die historische Entwicklung des Schienenverkehrs blickt auf eine lange Geschichte zurück. Welche Rohstoffe wurden aus dem Bergwerk zur Verhüttung transportiert und vor allem mit welchen Transportmitteln? Die Geschichte der Transportwege verbirgt einige Überraschungen und nachhaltige Erkenntnisse. Denn ohne den Erztransport wäre der Handel mit dem Rammelsberger Erz und den daraus hergestellten Produkten nicht möglich gewesen. Und auch sämtliche benötigten Werkzeuge, das Holz zum Abstützen der Grubenbaue und die arbeitenden Bergleute, alles musste entweder zu Fuß und mit Hilfsmitteln und später mit Hilfe von Maschinen und Fahrzeugen in den Berg und aus der Tiefe des Berges herausgeholt werden.
Am Anfang brachte der Bergmann das Erz mit Trog, Korb oder hölzernen Erztrage zu einem Förderkübel, der an einem Seil hing, das mit dem Handhaspel nach über Tage gezogen wurde. Dort luden wieder andere Bergleute das Gestein in eine so genannte Laufkarre und schoben diese bis zu einem Verhüttungsplatz, wo das Erz geröstet und das Metall gewonnen wurde. Bei der diesjährigen Jugend-Akademie können Schüler:innen Erztrage und Laufkarre auch praktisch ausprobieren.
Bei größeren Erzmengen nutzte man schon im Mittelalter so genannte hölzerne Förderwagen, Hunte genannt. Der Hunt beförderte das Erz vom Abbauort unter Tage aus dem Berg heraus. Huntsläufer wurden die Bergleute genannt, die diese Wagen durch die dunklen Strecken bis zu einer Sammelstelle schoben. Das war eine sehr anstrengende Arbeit.
Die Arbeit im und am Berg stellte die Bergleute vor immer neue Herausforderungen und so dachten sie stetig über Arbeitserleichterungen nach. Die Probleme waren der Motor für neue Erfindungen. Eine der großartigsten Erfindungen des Transports ist die Schiene! Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Idee aus dem Bergbau, einen Wagen über Schienen laufen zu lassen, der Vorläufer für das gesamte Eisenbahnwesen war. Und nach der Verwendung von Holzschienen, Spurlatten genannt, auf denen die Hunte liefen, wurden erstmals vor 170 Jahren auch am Rammelsberg Eisenschienen eingeführt. Als Förderwagen setzte man dann die so genannten „Englischen Hunte“ ein, die pro Wagen 2 Tonnen Erz fassen. Entleert wurden sie durch Kippen nach der Stirnseite. Nachdem aus den Holzkästen der Förderwagen Eisenkästen wurden, änderte sich die eckige Form nach und nach in eine runde Muldenform. Und als schließlich Grubenlokomotiven eingeführt waren, fertigte man noch größere Förderwagen aus Eisenblech, die Seitenkipper.
Viele dieser Grubenwagen können am Rammelsberg betrachtet werden und bei der Jugend-Akademie begutachten wir auch die Entwicklung der Schienen ganz genau. Eine Harzer Besonderheit sind die so genannten Hammelpfoten. Bei einer praktischen Aufgabe können diese zu einer kleinen Gleistrecke zusammengesetzt und „befahren“ werden. Theorie und Praxis halten sich bei der gesamten Aktionsführung die Waage, so dass keine Langeweile aufkommt und das Lernen Freude macht.
Auch die Entwicklung der Schienenfahrzeuge und der verschiedenen Antriebe sind Gegenstand der Führung. Vor Ort können Fahrdrahtloks und auch historische Akkuloks ganz genau betrachtet und bewundert werden. Selbstverständlich ist, wie anfangs erwähnt, der Höhepunkt der Jugend-Akademie eine Fahrt mit der gelben Grubenbahn, gezogen von einer Akkulok! Unter Tage betrachten die Schüler:innen die so genannte Seilförderung am Richtschacht, die Erzförderung mit dem Schrapper und erproben unter anderem die händische Erzförderung mit den Werkzeugen Kratze und Trog.
Eine weitere Besonderheit der Aktionsführung stellt anschließend eine Fahrt mit dem Rammelsberger Schrägaufzug dar. Mit ihm geht es auf Schienen den Berg hinauf und auf der obersten Ebene der Erzaufbereitung zeigen wir eine wirklich spektakuläre Erfindung in Aktion: den Granby-Wagen. Dies ist ein Förderwagen, der dank seiner Konstruktion in Verbindung mit den konstruierten Gleisen, das Rammelsberger Erz selbsttätig abkippen kann. Mit Hilfe von Modellen haben die Schüler:innen schließlich die Möglichkeit sowohl Granby-Wagen, als auch die Schrägförderanlage noch besser zu verstehen und deren Funktion auszuprobieren.
Diese Aktionsführung ist ein Angebot unser Programme mit dem Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und dauert inklusive fünfzehnminütiger Pause etwa 2,45 Stunden.
Die Jugendakademie ist für Kinder- und Jugendgruppen individuell im Zeitraum vom 24. April bis 13. Oktober buchbar.
Kosten: 9€ pro Schüler + 95 € pro Workshop
Bitte zwei Wochen vor dem Besuch anmelden unter:
Nähere organisatorische Informationen wie Tag, Uhrzeit, Kosten und Anreise werktags unter: 05321-750 0, info@rammelsberg.de
Der Rammelsberg 2023
Der Flyer zum Weltkulturerbe Rammelsberg gibt Ihnen zum einen eine Übersicht über die Museumshäuser und Ausstellungen sowie die angebotenen Führungen, zum anderen enthält er Informationen über die 2023 stattfindenden Veranstaltungen.